Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IFKW)
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Medien, Stereotype und Islam: Zur Rezeption und Wirkung stereotyper Islam-Berichterstattung durch Muslime in Deutschland

Projektleiter

 Dr. Florian Arendt

Projektmitarbeiter

Katharina Neumann, M.A. , Narin Karadas, M.A. 

Laufzeit

1.12.2015 - 30.11.2018

Drittmittelgeber

DFG

Fördersumme

€ 363.437

Zusammenfassung

Die aktuelle Berichterstattung über den Themenkomplex 'Islam, Islamisierung, Islamismus und Muslime' ist geprägt durch eine negative Valenz. Bilder von einstürzenden Wolkenkratzern, Enthauptungsvideos oder der Ereignisse rund um Charly Hebdo tragen dazu bei, dass dieser Themenkomplex relativ konsistent und kumulativ mit negativen Attributen medial gepaart wird. Solche Paarungen werden als Medien-Stereotype bezeichnet. bisherige
Forschung zeigt, dass deren Rezeption bedeutsame Folgen auf Ansichten, Vorurteile und diskriminierendes Verhalten haben kann. Studien haben dieses Phänomen jedoch fast ausschließlich für Personen der Mehrheitsgesellschaft untersucht. In diesen Studien wurden die Effekte von stereotyper Berichterstattung über medial
inszenierte 'Outgroups' (z.B. Muslime) bei Angehörigen der 'Ingroup' (z.B. Nicht-Muslime) untersucht. Dieser Fokus wurde wiederholt kritisiert und mit einem Aufruf nach einer Erweiterung der Perspektive verbunden (Mastro, 2009). Leider ist wenig darüber bekannt wie stereotype Medieninhalte auf Angehörige der stereotyp dargestellten
Gruppe selbst wirken. Beeinflusst etwa die negative Berichterstattung die gefühlte Verbundenheit mit Deutschland, dem Islam oder zentralen demokratischen Werten (z.B. Meinungsfreiheit)? Wird der Selbstwert reduziert? Erhöht die negative Berichterstattung unter der (wahrgenommenen?) Regie der Mehrheitsgesellschaft die
Bereitschaft die Stimme (oder sogar die Faust) für den politisch missbrauchten Islam(ismus) zu erheben? Das Projekt will einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen liefern.


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