Entstigmatisierung in der Gesundheitskommunikation
Häufig werden Menschen aufgrund von Krankheiten und Behinderungen stigmatisiert, benachteiligt oder aus der Gesellschaft ausgegrenzt. Stigmatisierungen bilden somit einen sozialen Faktor, der zusätzlich zu den medizinischen Aspekten von Krankheit oder Behinderung das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Verschiedene Informations- und Aufklärungs-Kampagnen im Bereich der Gesundheitskommunikation verfolgen daher das Ziel, die Stigmatisierung von Menschen mit körperlichen oder psychischen Erkrankungen und Behinderungen zu überwinden und positive Einstellungen zu diesen Personengruppen zu vermitteln.
Das Forschungsprojekt, das in Kooperation mit Mary Beth Oliver von der Pennsylvania State University durchgeführt wird, beschäftigt sich mit der Bedeutung affektiver Variablen im Prozess der Entstigmatisierung, um auf dieser Grundlage Schlussfolgerungen für die optimale Gestaltung entstigmatisierender Gesundheitsbotschaften abzuleiten. Erste Ergebnisse des Forschungsprojekts zeigen, dass emotionale Botschaften zur Entstigmatisierung beitragen können, insbesondere wenn sie Gefühle der zwischenmenschlichen Nähe und Bewunderung für Menschen mit körperlichen oder psychischen Erkrankungen und Behinderungen vermitteln. In diesem Zusammenhang wurden Studien zur Paralympics-Berichterstattung und zur Wahrnehmung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen durchgeführt.
Projektleitung
Anne Bartsch (LMU München)
Mary Beth Oliver (Pennsylvania State University)
Projektmitarbeiter
Sebastian Scherr
Laufzeit
seit 2012
Projektbezogene Publikationen
Bartsch A., Kalch, A., & Nitsch, C. (2013, June). Inspired by the Paralympics: The role of elevation and cognitive elaboration in stimulating audience interest in disabled sports. Paper presented at the Annual Conference of the International Communication Association, London, UK.
Oliver, M. B., Kim, K., Hoewe, J., Shade, D., & Cooke, T. (2013, November). Affective responses to media messages as a means of reducing stigmatization. Paper presented at the National Communication Association 99th Annual Convention, Washington, D.C.