Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IFKW)
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Medienbiografien der bundesdeutschen Kanzler und der Kanzlerin

Projektleiter

Dr. Benjamin Krämer,
PD Dr. Thomas Birkner (Universität Münster)

Projektmitarbeiter*innen

Katharina Schmidt,
Sebastian Mallek (Universität Münster)

Laufzeit

11/2017 - 10/2019

Drittmittelgeber

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Fördersumme

247.600 €

Zusammenfassung

Das Ziel unseres Projekts ist es, die Bedeutung der Medien im Leben der Kanzler und der Kanzlerin zu analysieren, also ihre Medienbiografien zu rekonstruieren. Unser weites Verständnis der Medienbiografie schließt frühere Lebens- und professionelle Erfahrung vor dem und im Amt ein, sowie schließlich das Wechselspiel mit Medienakteuren über die Laufbahn hinweg.
Neben ihrer hohen formalen und informellen Macht in der Kanzlerdemokratie symbolisieren die untersuchen Personen auf besondere Weise die Politik sowie den sozialen und kulturellen Wandel in ihrer jeweiligen Zeit und Generation. Sie mussten Strategien entwickeln, wie sie ihre Entscheidungen öffentlich darstellen und diese dann mit ihrem erworbenen persönlichen Stil repräsentieren. Darüber hinaus spielten Erfahrungen mit den Medien auch eine konstitutive Rolle für die Biografie einiger Kanzler und womöglich auch für ihr späteres Verhältnis zu den Medien, da sie vor ihrer Amtszeit journalistisch tätig waren.
Zwar liegen biografische Darstellungen zu den hier interessierenden Personen vor, diese erwähnen Medien, wenn überhaupt, aber nur als ein Thema unter vielen. Zu einigen existieren auch spezifisch medienbezogene Untersuchungen, jedoch ist die Literaturlage insgesamt sehr lückenhaft.
Unsere Untersuchung kombiniert mehrere Methoden und Datenquellen und strebt eine methodisch und theoretisch reflektierte Biografieforschung an, die immer auf den jeweiligen historischen und strukturellen Kontext sowie den Medienwandel bezogen ist. Diese Vorgehensweise ergänzt sowohl die oft nur im Querschnitt arbeitende Forschung zum Verhältnis von Politik und Medien und geht zugleich über eine naive Personengeschichtsschreibung hinaus. Die empirische und historische Analyse wird sich entlang folgender Themenkomplexe bewegen: die Herausbildung medienspezifischer Grundhaltungen bis zum Beginn der Amtszeit (z.B. im Rahmen der Mediennutzung, eventueller Tätigkeiten in der Medienproduktion bzw. in der Öffentlichkeitsarbeit oder durch Kontakte in den Journalismus), das Wechselspiel mit den Medien in der Amtszeit (z.B. die weiterentwickelten Haltungen zu den Medien, die Strategien der Öffentlichkeitsarbeit) sowie die Reaktion auf den Medienwandel und seine politische Gestaltung (etwa im Rahmen der Medienpolitik).
Im Zentrum unserer Forschung werden Akten und Dokumente aus privaten, parteigebundenen bzw. parteinahen und staatlichen Archiven sowie Archiven von Medienhäusern stehen (z.B. Korrespondenz mit Journalistinnen und Journalisten, Pressedossiers, Strategiepapiere und Pläne, Protokolle usw.). Außerdem führen wir qualitative Interviews mit Journalist*innen und Weggefährten der Kanzler und der Kanzlerin.


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