Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IFKW)
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Informationsnutzung auf Facebook und WhatsApp: Eine Datenspende-Studie

Herzlich Willkommen auf der Webseite unserer Datenspende-Studie zu Facebook und WhatsApp. Wir freuen uns sehr, dass Sie sich für unsere Forschung interessieren. Auf dieser Seite beantworten wir alle Fragen rund um unsere Studie. Am Ende der Seite finden Sie außerdem unsere Kontaktdaten. Zögern Sie nicht, sich mit weiteren Fragen an uns zu wenden!


Was untersucht die Studie?


Immer mehr Menschen ab 60 nutzen Dienste wie Facebook und WhatsApp. Doch bisher ist wenig darüber bekannt, wie ihre Informationsnutzung dort konkret aussieht. Das will die Studie ändern. Im Fokus der Untersuchung steht deshalb, welche Nachrichten und anderen öffentlich relevanten Informationen (z.B. Gesundheitstipps, Veranstaltungshinweise) Menschen ab 60 auf Facebook und WhatsApp nutzen: Welche Themen behandeln die Beiträge? Von welchen Accounts stammen sie? Wie interagieren Menschen ab 60 damit (z.B. Liken, Teilen, Kommentieren)? Um diese Fragen beantworten zu können, benötigen wir Personen, die uns ihre Nutzungsdaten spenden.


Was sind überhaupt „Datenspenden“?

Erinnern Sie sich noch an die Corona-Datenspende-App des Robert-Koch-Instituts (RKI)? Mehr als 120.000 Personen hatten damals laut RKI ihre Smartwatches und Fitnessarmbänder mit der App verknüpft, um auf freiwilliger Basis ihre Daten zum Ruhepuls, der täglichen Schrittanzahl und der Schlafdauer an das Institut zu spenden. So sollten Hinweise auf Covid-Infektionen gesammelt werden, um die Ausbreitung der Pandemie besser zu verstehen (Quelle).

Menschen spenden freiwillig ihre Daten, um die Forschung zu unterstützen: In der Medizin gibt es das schon lange. Seit einiger Zeit macht sich das aber auch die Kommunikationswissenschaft zunutze. Denn laut der DSGVO-Verordnung der Europäischen Union haben alle Nutzer von sozialen Medien und Messenger-Apps ein Auskunftsrecht über die Daten, die die Unternehmen über sie sammeln. Diese Daten dürfen Sie – als Nutzer der Dienste – nicht nur einsehen, sondern auch herunterladen und weiterverwenden.


Was beinhalten diese Datenspenden?


Bei WhatsApp können Sie sich einfach Ihre Chatprotokolle herunterladen – inklusive aller Links zu Webseiten und (auf Wunsch) Medien und Dokumente, die Sie im jeweiligen Chat gesendet bzw. erhalten haben.

Auf Facebook können Sie sich umfangreiche Datenpakete herunterladen. Diese enthalten alle „Spuren“, die Sie auf der Plattform hinterlassen haben: welchen Seiten Sie folgen, mit welchen Beiträgen Sie interagiert haben, mit wem Sie befreundet sind.


Welche Daten werden für die Studie konkret benötigt?


Keine Sorge: Wir interessieren uns nicht für Ihre privaten WhatsApp-Nachrichten und wollen auch nicht wissen, mit welchen anderen Personen Sie auf Facebook befreundet sind.

Auf WhatsApp interessieren wir uns nur für Links von öffentlichen Seiten, die Sie mit anderen Personen ausgetauscht haben. Dafür arbeiten wir mit einer sogenannten „Whitelist“, die eine ganze Reihe öffentlicher Webseiten (z.B. von Medienhäusern, öffentlichen Institutionen und Organisationen) enthält. Unsere Systeme filtern dann automatisch aus Ihrem Chatprotokoll nur Links zu diesen Webseiten heraus – ohne dass wir jemals andere Nachrichten sehen. Deshalb ist es formal auch nicht notwendig, Ihre Chatpartner um Einverständnis zu bitten. Natürlich können Sie das trotzdem gerne tun.

Auf Facebook interessieren wir uns nur für Inhalte, die sich auf öffentliche Seiten (z.B. von Politikern, Zeitschriften oder auch Kulturinstitutionen) beziehen. Dazu gehört etwa die Angabe, welchen öffentlichen Seiten Sie folgen und wie Sie auf Beiträge von diesen Seiten reagiert haben (z.B. mit Likes und Kommentaren). Auch hier arbeiten wir mit unserer „Whitelist“. Unsere Systeme filtern aus Ihrem Datenpaket automatisch ausschließlich diese Informationen heraus – alles andere wird direkt gelöscht. So stellen wir sicher, dass keine privaten Inhalte in unsere Auswertung gelangen.


Wie werden die Daten ausgewertet?

Bei der Auswertung interessieren uns vor allem für Häufigkeiten über alle Teilnehmer hinweg. Wir betrachten beispielsweise, zu welchen Webseiten unsere Teilnehmer besonders oft Links über WhatsApp schicken oder wie sich Interaktionen zwischen verschiedenen Typen öffentlicher Seiten unterscheiden (Gibt es zum Beispiel mehr Likes für Beiträge von Politikern als von Medienhäusern?). Außerdem schauen wir uns an, welche Themen in den gespendeten Daten besonders häufig behandelt werden.

Wichtig: Die Auswertung erfolgt ausschließlich auf der sogenannten „Aggregatebene“. Wir interessieren uns also nur für die Verteilung bestimmter Merkmale über alle Teilnehmer hinweg (z.B. „20 Prozent der gelikten Beiträge behandeln das Thema Bundestagswahl“). Weder in der Auswertung noch in Publikationen beziehen wir uns auf einzelne Teilnehmer oder ihre Daten.

Wie funktioniert eine Datenspende?

Datenspenden funktionieren je nach Dienst ein bisschen anders. Das Grundprinzip ist aber immer gleich: Zunächst müssen Sie Ihre Daten von den Diensten herunterladen und an einem gut auffindbaren Ort auf Ihrem Computer speichern. Dann können Sie diese bequem auf einer von uns bereitgestellten Plattform hochladen. Bei Facebook muss man seine Datenpakete vorher anfordern. Es kann einige Wochen dauern, bis die Daten tatsächlich verfügbar sind. Sie sollten Ihre Daten also so früh wie möglich anfordern.

Gut zu wissen: Wir stellen für den gesamten Prozess eine detaillierte Anleitung zur Verfügung, die Sie automatisch während der Beantwortung unseres Fragebogens erhalten. Außerdem beraten wir Sie jederzeit auch gern persönlich – entweder bei einem unserer Workshops, über unsere Telefon-Hotline oder per E-Mail. Zögern Sie nicht, auf uns zuzukommen!

Sind meine Daten sicher?

Der Schutz Ihrer Daten hat für uns oberste Priorität. Alle gespendeten Daten werden bereits auf Ihrem eigenen Gerät (z.B. Laptop) vorbereitet und anonymisiert – also bevor sie zu uns gelangen. In diesem Prozess werden alle Inhalte, die nicht relevant sind (z.B. persönliche Nachrichten, Kontakte auf Facebook), automatisch gelöscht. Natürlich geben wir Ihre Daten keinesfalls an Dritte weiter. Sie dienen ausschließlich der wissenschaftlichen Auswertung. In der Publikation werden wir niemals auf einzelne Daten Bezug nehmen, sondern unsere Ergebnisse nur in aggregierter Form berichten (siehe oben). So ist kein Rückschluss auf Ihre Person möglich.

Im Rahmen der Datenspende erheben wir auch personenbezogene Daten von Ihnen: Name, E-Mail, und Bankverbindung. Das hat zwei Gründe: Zum einen benötigen wir diese Daten, um sicherzustellen, dass mit Ihrer Datenspende alles geklappt hat – falls nicht, kommen wir noch einmal auf Sie zu. Sobald wir die erfolgreiche Datenspende sichergestellt haben, werden Ihre gespendeten Daten und Ihre Kontaktdaten aber separat gespeichert, so dass wir diese nicht in Verbindung bringen können.

Zum anderen benötigen wir die Daten, um Ihnen Ihre Aufwandsentschädigung auszuzahlen. Mehr dazu erfahren Sie im nächsten Punkt.


Was habe ich von der Teilnahme?

Sie können selbst entscheiden, ob Sie Ihre Daten nur für WhatsApp, nur für Facebook oder für beide Dienste spenden wollen. Für jeden erfolgreich gespendeten Dienst erhalten Sie als Dankeschön und Aufwandsentschädigung eine Zahlung in Höhe von 25 Euro. Insgesamt können Sie also bis zu 50 Euro für die Teilnahme an unserer Studie erhalten.

Außerdem leisten Sie mit Ihren gespendeten Daten einen wichtigen Beitrag für die Forschung. Denn um Informationsnutzung in modernen demokratischen Gesellschaften zu verstehen, müssen wir alle Generationen mitdenken.

Wie kann ich teilnehmen?

Es gibt mehrere Wege, wie Sie teilnehmen können.

Eine Möglichkeit ist, einen unserer kostenlosen Workshops zu besuchen, die wir mit Kooperationspartnern in Dresden und München veranstalten. Dort begleiten wir Sie nicht nur persönlich bei der Datenspende, sondern wir organisieren auch einen Input und gemeinsamen Austausch zum Thema „Alles Algorithmus? Wie Personalisierung auf sozialen Medien funktioniert – und wie Sie ein Wörtchen mitreden“. Eine Übersicht über die geplanten Workshops und die Modalitäten zur Anmeldung finden Sie bald auf dieser Seite.

Wenn Sie mögen, können Sie aber auch eigenständig an der Studie teilnehmen. Besuchen Sie dazu einfach unseren Fragebogen – und los geht’s. Wir begleiten Sie dort Schritt für Schritt durch die gesamte Datenspende.

Wer steht hinter der Studie?

Die Datenspende ist Teil eines Forschungsprojekts des Instituts für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird. Die Projektleiterin ist Prof. Dr. Anna Sophie Kümpel. Wissenschaftliche Mitarbeiter sind Martin Fischer, M.A. und Luise Anter, M.A. Mehr über das Projekt erfahren Sie auf dieser Seite.

Ansprechpartner

Martin Fischer, M.A.
Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung
Ludwig-Maximilians-Universität München
Oettingenstr. 67 (Raum A110)
80538 München
Mail: martin.fischer@ifkw.lmu.de
Fon: +49 89 2180-9457


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