Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IFKW)
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Aktuelle Forschungsprojekte

DFG-Forschungsgruppe DISELMA: Digitale Medien im Selbstmanagement chronischer Erkrankungen (Förderbekanntgabe am 27. Juni 2023)

Chronische Erkrankungen gehören in Industrieländern zu den häufigsten und kostenintensivsten Gesundheitsproblemen. Eine zentrale Säule im Umgang mit chronischen Erkrankungen ist das Selbstmanagement, das durch digitale Medien erleichtert werden kann. Bisherige Befunde zu ihrem Einfluss sind vielversprechend, aber aufgrund theoretischer und methodischer Schwächen begrenzt valide. Auch werden negative Folgen auf individueller, interpersonaler und gesellschaftlicher Ebene diskutiert, etwa Datenschutzprobleme, soziale Isolation, Beeinträchtigung der Beziehung zwischen Ärzt:innen und Patient:innen und eine wachsende soziale Kluft. Um die Rolle digitaler Medien im Selbstmanagement chronischer Erkrankungen besser zu verstehen, bedarf es daher neuer Ansätze, die über die individuelle Betrachtung hinausgehen und Prozesse auf der interpersonalen, organisationalen und gesellschaftlichen Ebene berücksichtigen. Die Forschungsgruppe DISELMA (Sprecherin: Prof. Dr. Constanze Rossmann, LMU München) nimmt dieses Zusammenspiel auf der Basis von sechs Teilprojekten in den Blick: Zwei Projekte auf der individuellen Ebene analysieren Muster und Determinanten kontinuierlicher Nutzung und Effekte (Prof. Dr. Veronika Karnowski, TU Chemnitz; Prof. Dr. Constanze Rossmann, LMU München), zwei Projekte sind auf der interpersonalen Ebene angesiedelt und untersuchen die Rolle von Gesundheitsversorgung (PD Dr. Claudia Riesmeyer, LMU München) und informellen Netzwerken (Prof. Dr. Doreen Reifegerste, Uni Bielefeld), ein Teilprojekt setzt sich mit der organisationalen Ebenen auseinander (Prof. Dr. Juliana Raupp, FU Berlin) und ein weiteres Teilprojekt untersucht den medialen Diskurs (Prof. Dr. Julia Metag, Uni Münster). Durch die integrierte Betrachtung der Teilprojekte und den Einsatz innovativer Methoden und Forschungsdesigns sollen theoretische Bezüge zwischen den Ebenen spezifiziert und für verwandte Themenbereiche fruchtbar gemacht werden. Außerdem soll die integrierte Evidenz zur Bedeutung digitaler Medien im Krankheitsselbstmanagement einen Beitrag zu gesünderen Rahmenbedingungen leisten und Menschen eine bessere Bewältigung ihrer chronischen Erkrankungen ermöglichen.

Linking healthcare options in pluralistic health systems: exploring and testing the use of digital health for inclusive, equitable care in Sierra Leone (DigiCom)

Das von der DFG im Rahmen der Ausschreibung „African-German Scientific Exchange in the Field of Public Health” geförderte Projekt dient der Kooperationsanbahnung, dem Austausch und explorativen Analysen zur Bedeutung digitaler Medien für eine integrative und gerechte Gesundheitsversorgung in Sierra Leone. Beteiligt sind Dr. Hanna Lütke Lanfer (Universität Bielefeld), Dr. Nicola Brew-Sam (Australian National University, Canberra, Australien) sowie Abu Conteh (Sierra Leone Urban Research Centre, Njala University, Sierra Leone, Westafrika), Elizabeth Anderson (Enable the Children, Sierra Leone) und weitere assoziierte Partner:innen aus Sierra Leone und Oslo.

Vorträge und Publikationen

Lütke Lanfer, H., Rossmann, C., Noll, J., Conteh, A., & Anderson, B. (2023, März 30-31). Linking healthcare options in pluralistic health systems: exploring and testing the use of digital health for inclusive, equitable care in Sierra Leone. Vortrag auf dem AGSE Status Workshop der DFG, Königswinter.

Luetke Lanfer, H., Brew-Sam, N., & Rossmann, C. (2023). An Analysis of Power Dynamics Affecting Handwashing Interventions in Sierra Leone: Findings From a Qualitative Participatory Study. JMIR Formative Research, 27(7), e39226. doi: 10.2196/39226.

Evaluation der einrichtungsbezogenen Impfpflicht (EnrICO)

In dem vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten und vom Robert Koch-Institut (RKI) geleiteten Projekt EnrICO wird die COVID-19-Impfpflicht als Public-Health-Maßnahme wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Am Projekt beteiligt sind neben Wissenschaftler:innen des RKI auch Expert:innen aus Psychologie (Prof. Dr. Cornelia Betsch, Uni Erfurt) und Public Health (Prof. Dr. Eva Rehfuess, LMU). Am IfKW ist das Teilprojekt zur Analyse des öffentlichen Diskurses über die Impfpflicht angesiedelt. In Zusammenarbeit mit dem Lehrbereich von Prof. Dr. Carsten Reinemann (und Mitarbeiterin Anna Sacher) betrachten wir (Prof. Dr. Constanze Rossmann und Mitarbeiterin Mara Berlekamp) die Berichterstattung über COVID-19 mit Fokus auf Impfung und Impfpflicht (Online, TV, Zeitungen, Alternativmedien, Social Media) inhaltsanalytisch.

Vorträge:

Schmid-Küpke, N. K., Neufeind, J., Betsch, C., Sprengholz, P., Rehfuess, E., Rossmann, C., Reinemann, C., & Wichmann, O. (2022, Juni 14-15). Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation der COVID-19-Impfpflicht. 7. Nationale Impfkonferenz 2022, Wiesbaden.

Berlekamp, M., Sacher, A.-L., Rossmann, C., & Reinemann, C. (2022, 27. Juni). Medieninhaltsanalyse zur Berichterstattung über die COVID-19-Impfpflicht in Deutschland. Workshop des Robert-Koch-Instituts, Berlin.

Munich Science Communication Lab (MSCL)

Das Munich Science Communication Lab verbindet Wissenschaftskommunikation, die in den Medien und der Öffentlichkeit stattfindet, mit der zugrunde liegenden Forschung in verschiedenen Fachdisziplinen sowie mit der kommunikationswissenschaftlichen Forschung zu Wissenschafts- und Gesundheitskommunikation. Es vereint Expert:innen der LMU vom Institut für Kommunikationswissenschaft (IfKW), vom Rachel Carson Center für Umwelt und Gesellschaft (RCC), sowie aus Medizin, Biologie, Geowissenschaften und Physik. Hinzu kommen als Partnerinstitutionen das Naturkundemuseum BIOTOPIA, das Deutsche Museum und die Mediaschool Bayern. Im Fokus der experimentellen Praxis und Forschung steht das Thema „Planetary Health“ als eines jener Themen, die wissenschaftlich hochkomplex und transdisziplinär zugleich sowie gesellschaftlich von globaler Tragweite sind. Die VolkswagenStiftung fördert das Munich Science Communication Lab im Rahmen ihres Programms „Wissenschaftskommunikation hoch drei“ zunächst für fünf Jahre mit insgesamt vier Millionen Euro. Prof. Dr. Constanze Rossmann und Dr. Julia Serong sind Mitglieder des MSCL Executive Board. Dr. Julia Serong ist Research Director des MSCL. Dr. Jeanette Orminski ist wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Schwerpunkt Data Science im Projekt.
Weitere Informationen unter: www.mscl.de

Mobile Health im gesundheitlichen Verbraucherschutz (MogeV)

In einem vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) von Dezember 2019 bis Dezember 2022 geförderten Projekt beschäftigten wir uns damit, wie Betreuungspersonen am besten über die Prävention von Kinderunfällen und Notfallmaßnahmen informiert werden können. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Potenzial mobiler Medien. Projektleiterinnen waren Prof. Dr. Constanze Rossmann, Prof. Dr. Doreen Reifegerste (Universität Bielefeld) und Dr. Paula Stehr. Mara Berlekamp und Lyn Ermel waren wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Projekt.

Publikationen

Reifegerste, D., Stehr, P., Ermel, L., Rossmann, C., Lindemann, A.‑K., & Schulze, A. (2022). Multiperspektivität im Multiplikatorenansatz. Prävention und Gesundheitsförderung. https://doi.org/10.1007/s11553-022-00978-6

Stehr, P., Reifegerste, D., Rossmann, C., Caspar, K., Schulze, A., & Lindemann, A.-K. (2022). Effective communication with caregivers to prevent unintentional injuries in children under seven years. A systematic review. Patient Education & Counseling, 105(8), 2721-2730. https://doi.org/10.1016/j.pec.2022.04.015

Rossmann, C., Stehr, P., & Reifegerste, D. (2021). Gesund dank App? Gastbeitrag im Wissenschaftsmagazin BfR2GO, 01/2021 (S. 14-15). https://www.bfr.bund.de/cm/350/bfr-2-go-ausgabe-1-2021.pdf

Vorträge

Berlekamp, M., Ermel, L., Stehr, P., Rossmann, C., Reifegerste, D., Lindemann, A.-K., & Schulze, A. (2023, May 25-29). Toxic Hazard? – The Challenge of Developing Theory- and Evidence-Based Messages in the Prevention of Child Poisoning Accidents. Paper presented at the 73rd Annual Conference of the ICA, Toronto, Canada.

Berlekamp, M., Ermel, L., Stehr, P., Rossmann, C., Reifegerste, D., Lindemann, A.-K., & Schulze, A. (2022, November 16-18). Achtung giftig! - Theoriebasierte Verhaltensdeterminanten und Botschaftsinhalte in der Prävention von Vergiftungsunfällen bei Kindern. 7. Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppe Gesundheitskommunikation, Bielefeld, Germany.

Lindemann, A.-K., Schulze, A., Geppert, J., Menning, A., Brand, F., Stehr, P., Rossmann, C., & Reifegerste, D. (2022, October 19-22). Preventing and handling poisoning accidents in children: Evaluating technology acceptance theories based on a remote usability test of a mHealth app. ECREA, Aarhus, Denmark.

Schulze, A., Lindemann, A.-K., Geppert, J., Menning, A., Brand, F., Stehr, P., Reifegerste, D., & Rossmann, C. (2022, June 21-24). Mobile health in health-related consumer protection: Evaluation of an app for poisoning accidents involving children. EFSA ONE – Health, Environment, Society – Conference, Brussels, Belgium.

Stehr, P., Ermel, L., Rossmann, C., Reifegerste, D., Lindemann, A.-K., & Schulze, A. (2022, May 26-30). Theory-Based Determinants of Parents' Intention to Use Mobile Apps for Child Poisoning Prevention. Results of a Sequential Mixed Methods Design. Poster presented at the 72nd Annual Conference of the ICA, Paris, France.

Stehr, P., Reifegerste, D., Rossmann, C., Caspar, K., Schulze, A., & Lindemann, A.-K. (2022, May 26-30). Effective Communication with Caregivers to Prevent Unintentional Injuries in Children Under Seven Years. A Systematic Review. Paper presented at the 72nd Annual Conference of the ICA, Paris, France.

Stehr, P., Reifegerste, D., Rossmann, C., Caspar, K., Schulze, A., & Lindemann, A.-K. (2021, November 18-19). Theorien, Determinanten und digitales Tailoring. Ein Systematic Review zu effektiver Kommunikation in der Kinderunfallprävention. 6. Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppe Gesundheitskommunikation, Virtual Conference.

Stehr, P., Reifegerste, D., Rossmann, C., Lindemann, A.-K., & Schulze, A. (2021, September 30-October 1). Making a virtue out of necessity? Online focus groups with parents of young children, professional caregivers, and intermediaries. Annual Conference of the Methods Division of the German Communication Association, Virtual Conference.

 

Kommunikation zu COVID-19 an jüngere Zielgruppen

Im Rahmen des Projekts “Unterstützung der Kommunikation zu COVID-19, insbesondere der Online- und Social-Media-Kommunikation” haben wir für und finanziert durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) evidenzbasiert eine Kommunikationsstrategie zur corona-bezogenen Kommunikation an jüngere Zielgruppen entwickelt. Das Projekt wurde von Prof. Dr. Constanze Rossmann geleitet und unter Mitarbeit von Dr. Anne Reinhardt (Universität Wien) und Winja Weber, M.A. durchgeführt.

Vorträge und Publikationen

  • Projektbericht
  • Rossmann, C., Reinhardt, A., & Weber, W. (2021), Determinanten der coronabezogenen Schutzbereitschaft bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland. Trillium Immunologie, Ausgabe 4/2021. doi: 10.47184/ti.2021.04.05

Coronavirus-related Crisis Communication, Information Seeking and Media Effects (CoreCrisis)

Im Rahmen des Projekts beschäftigen wir uns mit dem Zusammenspiel zwischen behördlicher und medialer Kommunikation sowie dem Informationsverhalten der Bevölkerung im Rahmen der Coronavirus-Pandemie. Wir haben mehrere Befragungen und Inhaltsanalysen der medialen Berichterstattung durchgeführt, anhand derer das Zusammenspiel von Krisenkommunikation, Informationsverhalten und Medienwirkungen genauer sowie integriert betrachtet werden kann. Das Projekt wurde von Prof. Dr. Constanze Rossmann geleitet und unter Mitarbeit aller Erfurter Mitarbeiterinnen durchgeführt.

Publikationen und Vorträge:

  • Brill, J., & Rossmann, C. (2022). Die Bedeutung von Gesundheitskompetenz für das Informationsverhalten deutscher Bundesbürger*innen
    zu Beginn der Corona-Pandemie. In F. Schmidt, S. Jaki & T. Mandl (Hrsg.), Wissen um Corona. Wissenschaftskommunikation, Informationsverhalten, Diskurs (S. 45-82). Hildesheim: Universitätsverlag Hildesheim.
  • Wiedicke, A., Stehr, P., & Rossmann, C. (2023, May 25-29). Issue fatigue and information avoidance in the context of the COVID-19 pandemic. A multi-method approach. 73rd Annual Conference of the ICA, Toronto, Canada.
  • Wiedicke, A., Rossmann, C., Sandrock, J., Temmann, L. J., Reifegerste, D., & Koch, L. (2022, November 16-18). Verantwortungsdarstellung und Verantwortungswahrnehmung in der 1. Welle der COVID-19-Pandemie: Ein mehrmethodischer Ansatz. 7. Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppe Gesundheitskommunikation.
  • Reinhardt, A., Brill, J. & Rossmann, C. (2021). Eine Typologie des Informationsverhaltens der Deutschen in der Corona-Pandemie unter Berücksichtigung von Themenverdrossenheit. In F. Sukalla & C. Voigt (Hrsg.), Risiken und Potenziale in der Gesundheitskommunikation. Beiträge zur Jahrestagung der DGPuKFachgruppe Gesundheitskommunikation 2020 (S. 31–42). Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. doi: 10.21241/ssoar.74688
  • Wiedecke, A., Brill, J., Rossmann, C., Stehr, P., Reinhardt, A., Temmann, L. J., Weber, W. & Wendt, K. N. (2021, November 17-19). Themenverdrossenheit in der COVID-19-Pandemie. Mehrmethoden-Design zur Analyse der TV-Berichterstattung und ihrer Wahrnehmung durch Rezipierende. 6. Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppe Gesundheitskommunikation, Virtual Conference.
  • Rossmann, C., Stehr, P., Brill, J., Reinhardt, A., Temmann, L.J., Weber, W., Wendt, K. (2021, May 27-31). Health Information Behavior in Times of Crisis: Determinants of Information Retrieval and Information Processing in the Context of the SARS-CoV-2 Pandemic among Younger and Older Adults. 71st Annual International Communication Association Conference, Virtual Conference.

 

Älter werden in Balance (BZgA)

Von April 2018 bis Mai 2019 förderte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) das Projekt „Entwicklung einer evidenzbasierten Kommunikationsstrategie zur Förderung körperlicher Aktivität bei älteren und hochaltrigen Menschen in Deutschland". Das Projekt wurde von Prof. Dr. Constanze Rossmann geleitet, Projektmitarbeiterin war Dr. Paula Stehr.

Publikationen

Impfen 60+

Das BMBF-Verbundprojekt Impfen 60+ beschäftigte sich von 2016 bis 2019 mit der evidenzbasierten Entwicklung einer Kampagne zur Steigerung der Impfquote gegen Influenza und Pneumokokken in der Zielgruppe der Thüringer Bürger:innen ab 60 Jahren. Zusammen mit Prof. Dr. Cornelia Betsch leitete Prof. Dr. Constanze Rossmann leitete  das Teilprojekt zur evidenzbasierten Kampagnenentwicklung und -evaluation, Dr. Anne Reinhardt (Uni Wien) und Winja Weber (Uni Erfurt) waren Projektmitarbeiterinnen. Weitere Partner:innen waren das Universitätsklinikum Jena, das Robert Koch-Institut (RKI) und die Agentur Lindgrün.

Publikationen

  • Weber, W., Eitze, S., Rossmann, C., Betsch, C., Hanke, R. & vaccination60+ study group (2018). Evidenzbasierte Kampagnenplanung: Potentiale und Grenzen. In P. Stehr, D. Heinemeier & C. Rossmann (Hrsg.), Evidenzbasierte | Evidenzinformierte Gesundheitskommunikation (S. 99–112). Nomos.

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